Hallo!
Ich sitze jetzt tatsächlich hier auf Zypern, habe meinen Laptop auf dem Balkon, genieße ein Glas Wein und kann es alles noch nicht so richtig fassen. Wir sind hier, und dass nicht nur für einen Urlaub. Fühlt sich schon komisch an, wenn man zu den Kindern sagt, "Das können wir alles noch machen, wir bleiben ja hier". Selbst auf die Gefahr hin, dass dies ein recht langer Beitrag wird, so werde ich doch jetzt einmal versuchen, die ersten zwei Wochen in der neuen Heimat zu schildern... Also, zunächst einmal klappt alles erstaunlich gut und schnell. Haben wir uns doch eigentlich darauf eingestellt, dass alles etwas, naja, sagen wir mal Geduldiger vonstatten geht. Innerhalb dieser kurzen Zeit haben wir immerhin ein Haus mit Strom und Wasser, welches auf uns angemeldet ist, deutsches Fernsehen ( kann irgendwie nicht ohne diese Lügensender), Internet, Telefon, zwei Handys, einen englischen Kindergartenplatz für den kurzen und einen Schulplatz inkl. Summerschool für den Großen. Außerdem kenne ich schon mindestens vier Wege vom Strand oder der Innenstadt nach Hause, welches den ungemeinen Vorteil hat, dass ich mir kein Lunchpaket mehr ins Auto legen muss, falls ich mich doch einmal verfahre... Wir waren in Limassol um uns anzuschauen, wo unser Container dann hoffentlich nächste Woche trocken ankommen wird und wir haben herzlichen Kontakt mit Einheimischen, welche uns nach oder zwischen ihren zwei Jobs noch ein bisschen die Gegend zeigen. Alles in allem doch nun wirklich nicht schlecht. Ach ja, auch mit dem Med.System hatten wir bereits ersten Kontakt. Nicht, wie ich es eigentlich vermutet hatte, durch eine Beule meiner Söhne oder eines Hitzeschlags meinerseits, nein, einem Zahn von meinem Mann war das wohl alles nen bisschen zuviel. Der wollte nicht mehr. Nachdem wir mit Hilfe unserer Vermieterin eine Zahnärztin gefunden hatten, nahm das Übel erst seinen richtigen Lauf: Die Praxis war der Knaller. Ein Wartezimmer und ein Behandlungszimmer in einem Arpartmenthaus mit Klo überm Flur. Aber sie sprach Englisch... Sie machte auch, dass muss man ihr zugestehen, einen sehr guten Eindruck. Zumindest optisch, was man von ihrer Ausstattung leider nicht sagen konnte... Sie meinete jedenfalls, als erstes müsse der Nerv abgetötet werden. Dazu muss man sagen, dass mein Mannleider keine Reaktion auf Betäubungsmittel zeigt. Dies allein war schon eine Erfahung für sich... Aber es kam noch schlimmer. Als wir dann da draußen waren, gingen die Schmerzen erst richtig los. Und wir mussten, da mitten in der Nacht, versuchen, ein Krankenhaus aufzutreiben, welches Medikamente vorweisen konnte, die wiederum eine Wirkung gegen die Schmerzen haben könnten. Wir hatten keine andere Wahl, als der Ausschilderung der Stadt zu folgen, welche uns in die direkte Hölle des General Hospitals führte. Ein Mann mit (ohne Scheiß) Zigarette im Mund geleitete uns in die Notaufnahme mit teils überdachten, teils Freiluftwartesaals. Mein armer Mann musste in einen Raum mit anderen (wahrscheinlich) auch Schmerzleidenten um sich dort eine Gruppenspritze abzuholen, welche dann allerdings auch nicht half und uns auch niemand sagen konnte, was es eigentlich war. Da er erst nach der überrumpelten Behandlung nach Allergien (in seinem Fall Ibuprofin!!) gefragt wurde, mussten wir auch noch ein weilchen da bleiben. Als das dann alles überstanden war, habe ich mich nachts um zwei mit der Zahnärztin vom Nachmittag an der Parxis getroffen und sie gab mir dann doch noch ein Mittel, welches geholfen hat. Weiß der Geier, was dass dann war, jedenfalls war der Nerv darauf hin tot. Und am Dienstag geht die Behandlung dann weiter.... Aber jetzt wissen wir ja, dass das general Hospital nicht zu empfehlen ist und eigentlich eine Art gemeinnützige Einrichtung ist, wo jeder hin kann, ohne zu bezahlen.... Wir kennen den Weg zur nächsten Privatklink nun sehr genau... Soviel nun erstmal für den Anfang. Habe noch mehr, würde aber wohl den Rahmen sprengen... Liebe Grüße aus der Sonne
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