Brüssel (APA). Klassische Familienverhältnisse sind in der Europäischen Union offenbar auf dem Rückzug. Wie aus aktuellen Daten des EU-Statistikamtes hervorgeht, wird in den 25 Mitgliedstaaten mittlerweile fast jede zweite Ehe geschieden, kommt jedes dritte Kind außerehelich zur Welt und sind zwei Drittel der Haushalte kinderlos.
Im Jahr 2004 wurden in der gesamten EU 2,2 Millionen Ehen geschlossen und etwa eine Million geschieden. Die meisten Hochzeiten wurden in Zypern verzeichnet (7,2 Eheschließungen je 1000 Einwohner). Österreich liegt mit 39.000 Hochzeiten bzw. 4,7 je 1000 Einwohner im EU-Schnitt.
Die Mitgliedstaaten mit den höchsten Scheidungsziffern waren die Tschechische Republik und Litauen sowie Estland. Die niedrigsten Ziffern verzeichneten dagegen Irland, Italien und Griechenland. Österreich findet sich auch bei den Scheidungen mit 2,3 je 1000 Einwohner im EU-Mittelfeld. In Malta sind Ehescheidungen - zumindest offiziell - rechtlich nicht möglich.
Auch bei Kindern ändern sich die Verhältnisse: 2004 wurden in den 25 EU-Staaten knapp 4,8 Millionen Kinder geboren, rund ein Drittel davon unehelich. Den höchsten Anteil von außerehelichen Geburten hat Estland (58%), gefolgt von Schweden (55%), Dänemark und Lettland (jeweils 45%). Die niedrigsten Anteile waren in Zypern (3%), Griechenland (5%) und Italien (15%) zu beobachten.
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