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Thema: Ländliches Zypern

  1. #1
    Zypern-Insider
    68 Jahre alt
    aus 4½ Flugstunden nord-westlich von Zypern
    744 Beiträge seit 04/2005

    Ländliches Zypern

    Förderung des Individual-Urlaubs im Herzen der Insel

    (lifepr) Frankfurt, 16.04.2008 - Zyperns Hinterland zu unterstützen, ist einer der Schwerpunkte des Strategie-Plans der Cyprus Tourism Organisation (CTO). Das Kennenlernen der zypriotischen Natur und Kultur in ihrer Ursprünglichkeit steht hier im Mittelpunkt.

    Frankfurt, im April 2008. Der Europäische Regionale Entwicklungs-Fond (ERDF) der EU unterstützt das Projekt "Ländliches Zypern" zu 50 Prozent. Wie einmalig sich das Hinterland im Troodos-Gebirge gestaltet beweist die Auszeichnung "European Destination of Excellence (EDEN)", mit der das "Ländliche Zypern" im Oktober 2007 geehrt wurde. Damit prämierte die Europäische Kommission die zehn herausragenden Tourismusregionen in der Europäischen Union.

    Mit dem Projekt "Ländliches Zypern" fördert die CTO die Produktion lokaler Produkte und Einrichtung traditioneller Handwerksläden. Die Gäste sind eingeladen, selbst zypriotische Spezialitäten wie den Halloumi-Käse herzustellen. Darüber hinaus werden Naturlehrpfade, Rad- und Wanderrouten, Museen und Informationszentren entwickelt. Der Ausbau von Themenrouten zu Wein und Botanik Zyperns steht ebenfalls auf dem Plan. Die Pflege der kulinarischen Tradition berücksichtigt die CTO mit dem Programm "VAKHIS": So erhalten Tavernen Subventionen, die ihre Gäste mit zypriotischem Essen und einheimischen Spezialitäten bewirten. Ferner zählt das Programm des "Agrotourismus" zum Projekt "Ländliches Zypern": Dabei lässt die CTO einst verfallene Häuser im traditionellen zypriotischen Stil wieder aufbauen und stellt diese den Besuchern Zyperns zur Verfügung. Eine gute Gelegenheit, das Landleben aus erster Hand kennen zu lernen, da in den Dörfern der Insel die jahrhundertealte Sitten und Bräuche noch bewahrt sind und gelebt werden. Über 104 Häuser mit 829 Betten in 47 Dörfern inklusive Gärten, Innenhöfe und Terrassen stehen zur Wahl. Umgeben sind die Häuser von Obstplantagen, Wäldern und Weinbergen. Klöster, Kirchen und Ausgrabungen sind lohnenswerte Ausflugsziele. Besonders aber die Ruhe und Gemütlichkeit in den Dörfern versprechen Erholung und Entspannung vom Alltag.

    Fremdenverkehrszentrale Zypern

  2. Nach oben    #2
    Zypern-Fan
    37 Beiträge seit 11/2007
    Bleibt zu hoffen, dass hier nicht nur Edeltourismus für Super- und Neureiche für 100 € Plus pro Nacht und DZ oder miese Qualität in Schimmelburgen gefördert wird.


  3. Nach oben    #3
    Zypern-Insider
    68 Jahre alt
    aus 4½ Flugstunden nord-westlich von Zypern
    744 Beiträge seit 04/2005
    @GB

    Hast Du Dich eigentlich mit dem Thema Agrotourismus auf Zypern auseinander gesetzt? Das ist weit entfernt vom "Edeltourismus" und von "mieser Qualität in Schimmelburgen".

    Hier im Forum gibt es einige Beiträge dazu, einfach mal suchen und lesen.

  4. Nach oben    #4
    Zypern-Fan
    37 Beiträge seit 11/2007
    @Wocle
    Wollte bei der Planung meiner Rundreise eine derartige Unterkunft einplanen, habe dann in entsprechenden Hotelbewertungen von Schimmelbefall, Milben u. anderen Ungeziefer gelesen und dann darauf verzichtet. Kann sein, dass es ein Ausrutscher war. Mich hats jedenfalls abgeschreckt. Werde aber versuchen nächste und übernächste Woche mich durch Augenschein kundig zu machen. Die Befürchtung Edeltourismus bezog sich auf mögliche zukünftige Entwicklungen. Beispiele dafür gibts z.B. in Frankreich.

    GB

  5. Nach oben    #5
    Zypern-Insider
    70 Jahre alt
    aus Kampala
    620 Beiträge seit 04/2008
    @ GB
    Ich bin sicher, daß die 'Schimmelburg' nur ein Ausrutscher war. Kann ich mir gar nicht anders vorstellen - so, wie offensichtlich die Restaurierung alter Bauernhöfe gefördert wird ...

    Edeltourismus für Super- und Neureiche? Das ist ja auch eine Marketingfrage. Der Regierung geht es sicher auch darum, speziell diese Klientel ins Land zu holen. Und wenn die sich dann auf die Umgebung dieser 7 o. 8 Golfplätze konzentrieren, bleiben wir vielleicht im Rest der Insel von solchen Menschen verschont.

    Bleibt nur die Frage, wie ein solcher Golfplatz am Leben gehalten werden soll, wenn in den nächsten Jahrzehnten die Tagestemperaturen auf prognostizierte 50 Grad und mehr steigen, ohne daß die Bevölkerung verdurstet ...

  6. Nach oben    #6
    Zypern-Insider
    68 Jahre alt
    aus 4½ Flugstunden nord-westlich von Zypern
    744 Beiträge seit 04/2005
    @Walther

    Ich fürchte, Du hast da etwas missverstanden.

    Die Zielgruppen für das "Ländliches Zypern" sind keineswegs Super- und Neureiche, ganz im Gegenteil.

    Der Wassermangel auf Zypern ist einzig und allein auf die gesamte Menge der Touristen zuruckzuführen, die den enormen Wasserverbrauch verursachen. Ausgiebiges Duschen, tägliche Reinigung der Bettwäsche, Füllen der Pools, etc.

  7. Nach oben    #7
    Zypern-Insider Avatar von CY
    53 Jahre alt
    aus LCA/LIM
    2.866 Beiträge seit 05/2005
    Danke
    21
    Zitat Zitat von WoCle
    ......Der Wassermangel auf Zypern ist einzig und allein auf die gesamte Menge der Touristen zuruckzuführen, die den enormen Wasserverbrauch verursachen. Ausgiebiges Duschen, tägliche Reinigung der Bettwäsche, Füllen der Pools, etc.
    Das finde ich aber etwas einseitig betrachtet. Ich denke es gibt mehrere Gründe für den derzeitigen Wassermangel.
    z.B. (und in dieser Reihenfolge)

    - zu wenig Regen in den vergangenen Jahren
    - keine Infrastruktur und/oder Pläne für 'Notfälle' wie den derzeitigen
    - schlechtes bis kein Wassermanagement in den vergangenen Jahrzehnten (und erst recht kein zentrales)
    - keine Regenwasseraufbereitungs-/auffanganlagen
    - verschwenderischer Verbrauch seitens der Bevölkerung (sprich mangelndes Problembewusssein und zuwenig wirksame administrative Massnahmen wie Vorschriften/Strafen)
    - hoher Verbrauch durch Touristen und touristische Infrastruktur

    Wobei man beim letzten Punkt natürlich nicht vergessen darf, dass der Tourismus einen nicht unwesentlichen Teil des BIP generiert.

  8. Nach oben    #8
    Zypern-Insider
    70 Jahre alt
    aus Kampala
    620 Beiträge seit 04/2008
    @CY
    Stiime ich Dir zu, bis auf Punkt 1 (- zu wenig Regen in den vergangenen Jahren ). Soweit ich gelesen habe, gab es schon immer (mal wieder) Wassermangel in Zypern.

    Wenn natürlich in allen Hotels das Brauchwasser wieder aufbereitet würde, könnte das Wasser vielleicht in alte, jetzt trockene Brunnen zurückgepumpt werden (kein Verdunstungsverlust, Grundwasserspiegel würde nicht so schnell absinken). Keine Ahnung, ob sowas sinnvoll machbar ist. Das setzt aber Einsicht+ Interesse der Regierung voraus.

    Insgesamt ist die Wassermisere ein Thema mit vielen Beteiligten, die alle was ändern können.

  9. Nach oben    #9
    Zypern-Insider Avatar von CY
    53 Jahre alt
    aus LCA/LIM
    2.866 Beiträge seit 05/2005
    Danke
    21
    Zitat Zitat von Walther
    @CY
    Stiime ich Dir zu, bis auf Punkt 1 (- zu wenig Regen in den vergangenen Jahren ). Soweit ich gelesen habe, gab es schon immer (mal wieder) Wassermangel in Zypern. ....
    Das ist völlig richtig. Das letzte Mal waren die Dämme richtig voll in 2004. Ist schon n par Jahre her. Damals hiess es dann auch: 'oh toll, wir haben ja genug Wasser, da brauchen wir ja die bereits geplante neue Entsalzungsanlage nicht bauen'....
    Davor gab es schon öfter mal Wasserknappheit.
    Und ob Entsalzungsanlangen so das nonplusultra sind ist ja eh auch noch die Frage.

  10. Nach oben    #10
    Zypern-Insider
    70 Jahre alt
    aus Kampala
    620 Beiträge seit 04/2008
    Zitat Zitat von CY
    Zitat Zitat von Walther
    Und ob Entsalzungsanlangen so das nonplusultra sind ist ja eh auch noch die Frage.
    Nach Allem, was ich über die Entsalzungsanlagen in V.A.E. gelesen habe, kann ich mir nicht vorstellen, daß die Dinger so richtig gut sind - was die Umweltbelastung betrifft...

  11. Nach oben    #11
    Zypern-Insider Avatar von Marion
    1.095 Beiträge seit 04/2005
    Zitat Zitat von Walther
    Zitat Zitat von CY
    Und ob Entsalzungsanlangen so das nonplusultra sind ist ja eh auch noch die Frage.
    Nach Allem, was ich über die Entsalzungsanlagen in V.A.E. gelesen habe, kann ich mir nicht vorstellen, daß die Dinger so richtig gut sind - was die Umweltbelastung betrifft...
    Meine Worte - sh. dazu auch meinen Beitrag:

    BeitragVerfasst am: 08.04.2008 15:32




    So einfach kann man das nicht sagen. Fakt ist, dass die Regierung das Wasserproblem über Jahre nicht als solches gesehen hat und absolut nichts dagegen unternommen hat, obwohl schon lange abzusehen war, dass die jetzt vorhandene Situation eintritt. Ökologen und Ökonomen haben auf Zypern eh keine Lobby, von daher ist das ein Kampf gegen Windmühlen.

    Machen wir doch mal bezüglich Wasserknappheit/Wasserverbrauch für jeden verständlich eine ganz einfache Milchmädchenrechnung auf, nach dem Motto: "Ich kann nicht mehr verbrauchen, als ich habe und was reinkommt".
    Beispiel: Man hat monatlich 1000 € zur Verfügung, verbraucht aber monatlich 1500 €. Den jährlichen Einnahmen von 12000 € steht ein Verbrauch von 18000 € gegenüber, was ein Negativergebnis von 6000 € ergibt. Die Zinsen für den Negativverbrauch sind hier nicht eingerechnet, welche das negative Ergebnis aber noch mehr in die Höhe treiben. Diese "Spiel" über einen langen Zeitraum getrieben endet im Ruin.

    Genau so verhält es sich mit der Wasserproblematik auf Zypern. Man sehe sich die untenstehende Tabelle des Waterdevelopment Cyprus an, welche akkuarat die monatlichen Niederschlagsmengen der letzten 10 Jahre auflistet. In den Jahren 01/02, 02/03 und 03/04 gab es für zyprische Verhältnisse Niederschlag satt. Die Jahre davor und danach waren gekennzeichnet durch zu wenig Niederschlag. Also hätte man daraus lernen können, dass satten Regenjahren durchaus immer wieder niederschlagsarme Jahre folgen und daraus resultierend vorausschauend handeln müssen. Zwar gibt es dieses Szenario von nassen und trockenen Jahren auf der Insel schon immer, nur hat sich eben die Gesamtsituation total verändert, was sich auf den Wasserbedarf auswirkt.
    Die "Zinsen" in meiner Beispielsrechnung, die das Negativergebnis erhöhen, kann man in der Realsituation mit dem Bevölkerungszuwachs durch vermehrte Zuwanderung auf der Insel gleichsetzen plus Tourismus, welches beides logischerweise zu einem erhöhten Wasserverbrauch führt - mehr Menschen brauchen mehr Wasser - ganz einfach.



    Bei den Entsalzungsanlagen muß man leider auch den negativen Aspekt sehen; diese werden bis dato hauptsächlich durch Gas oder Öl befeuert, was wiederum einen hohen Energieverbrauch zur Folge hat als auch umweltbelastend ist; die Rückstände, die aus dem Entsalzungsvorgang ins Meer gelangen, sind auf Dauer sicherlich auch nicht als unweltverträglich zu betrachten.

    Hier ein Auszug aus der NZZ:
    Umweltbelastung noch kaum erforscht
    An sich belasten Entsalzungsanlagen die Umwelt nur wenig. Zwar hat die restliche Sole, die nach der
    Wassergewinnung ins Meer zurückgegeben wird, einen erhöhten Salzgehalt, aber durch die Vermischung
    mit den ungleich grösseren Wassermassen des Meeres gleicht sich das normalerweise wieder aus. . Noch problematischer sind allerdings die
    Auswirkungen von Chemikalien, die im Entsalzungsprozess benötigt werden, wie etwa Acrylsäuren gegen
    Verkalkung und Chlor zur Abtötung von Mikroorganismen: Sie gelangen mit der Sole ins Meer.
    Dort bildet Chlor mit organischen Substanzen chlorierte Kohlenwasserstoffe, die für Meeresorganismen
    hochgiftig sind. Acrylsäuren haben bei den auftretenden Konzentrationen keine akut toxischen Effekte, aber
    sie können Spurenelemente im Meerwasser binden und so das marine Leben beeinträchtigen. Sabine
    Lattemann und Thomas Höpner von der Universität Oldenburg schätzen, dass die Entsalzungsanlagen am
    Persischen Golf täglich insgesamt 20 Tonnen Chlor und 55 Tonnen Acrylsäuren abgeben. Die Forscher, die
    vor kurzem an einem Projekt des Middle East Desalination Research Center in Oman beteiligt waren, halten
    Studien über den Einfluss dieser Belastungen auf die marinen Ökosysteme, insbesondere die Korallenriffe,
    für dringend geboten. In Zukunft soll das Wasser bei Umkehrosmose-Anlagen ausserdem vor der Entsalzung
    mit feinsten Filtern schon möglichst gut gesäubert werden, so dass anschliessend weniger Chemikalien
    eingesetzt werden müssen.

  12. Nach oben    #12
    Zypern-Insider
    70 Jahre alt
    aus Kampala
    620 Beiträge seit 04/2008
    @ Marion
    Ah - hast Du jetzt wieder eine 'Verjüngungskur' hinter Dich gebracht?

    Ich frage mich schon lange ernsthaft, ob es nicht sinnvoll + realisierbar wäre, Meerwasser durch Destillation (Sonnenenergie!) in ausreichender Menge + zu vernünftigen Kosten zu entsalzen?


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